Zwischenbericht von Rebecca Heissler und Maike Middeler


(Dezember 2015)

Von Beginn an hat die Escuela Popular de Artes in Achupallas, Viña del Mar, für uns ein sehr angenehmes Arbeitsumfeld dargestellt, in dem wir uns auch als verhältnismäßig unerfahrene Ausländer schnell willkommen gefühlt haben. Diese angenehme Atmosphäre ist vornehmlich der guten Kommunikation geschuldet, die zwischen allen Kollegen herrscht und die auch sehr spontane Absprachen möglich macht, was uns als Deutsche zwar zeitweilig vor nicht zu unterschätzende Herausforderungen stellt, aber nichtsdestotrotz auch beeindruckt.

Zu Beginn war es für uns zudem eine Schwierigkeit, uns in den Arbeitsalltag zu integrieren, da wir in den laufenden Betrieb eingestiegen sind und daher wenige Möglichkeiten sahen, uns auf nützliche Art in die Musikschularbeit zu integrieren. In dieser Hinsicht kam uns das Kollegium der EPA jedoch mit viel Verständnis entgegen und inzwischen sind wir in vielfältigen Arbeitsfeldern aktiv. Wir führen Ballettunterricht durch, leiten eine Art musikalische Früherziehung mit sechs Kleinkindergruppen, unterrichten Klavier, übersetzen Texte und dolmetschen im Fall von ausländischem Besuch und leisten allgemeine logistische Hilfe beispielsweise, indem wir dekorieren, kochen oder die Verwaltung unterstützen. Rebecca führt zudem eine Puppentheatergruppe durch, Maike

unterstützt den Bereich der Streicher durch Mithilfe im Orchester und im Cellounterricht sowie durch die Begleitung von Schülern am Klavier.

Besonders gut gefällt uns an der Arbeit in der EPA, dass es sehr viele ausgesprochen

abwechslungsreiche Events gibt und dass eigentlich durchgängig etwas Neues passiert. Bei

diesen Events zeigt sich auch, dass die EPA eine bedeutende Rolle im gemeinschaftlichen Leben des Viertels spielt und hier hohes Ansehen als Institution genießt, die einen bedeutenden Beitrag zu der positiven Entwicklung von Achupallas leistet. Dadurch wird es auch für uns erheblich erleichtert, uns in das bereits existierende soziale Netzwerk einzufinden und wir haben die Möglichkeit, über unsere Arbeit auch viele Kontakte zu knüpfen. Zudem haben wir es als sehr positiv wahrgenommen, dass es leicht ist, zu den Schülern eine enge und vertraute Beziehung aufzubauen, und dass viele von ihnen sich zu einem hohen Grad mit der EPA identifizieren.

Es hat uns etwas überrascht, wie schnell uns viel Verantwortung übertragen wurde, da wir bereits in der ersten Woche, die wir hier verbracht haben, weitgehend selbstständig unterrichtet haben. Jedoch standen uns immer Ansprechpartner zur Verfügung, die uns halfen, mit eventuell auftretenden Schwierigkeiten umzugehen. So konnten wir aus dieser Herausforderung viel lernen und haben viele wertvolle Erfahrungen gewonnen.

Auch die soziale Realität, mit der wir bisweilen durch unsere Arbeit in Kontakt kommen, ist für uns manchmal schockierend, da wir in diesem Bereich eher wenig erfahren sind, aber wir gewinnen dadurch viele wertvolle neue Perspektiven.

Insgesamt sind wir sehr dankbar, dass wir die Chance haben, hier zu arbeiten, und fühlen uns ausgesprochen wohl. Wir hoffen, dass die EPA auch in Zukunft ihre wertvolle Arbeit für den Sektor leisten kann und dass die Kooperation mit deutschen Freiwilligen weiterhin so ausgezeichnet funktioniert wie im Moment.

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